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  • Die Hotelerweiterung – eine Symbiose zwischen ländlichem Bauen und moderner Architektur. Sie greift die dörfliche Bebauungsstruktur und die voralpenländliche Bauweise auf. Die Architektur ist modern, aber dezent, sodass sich der Neubau dem Hauptgebäude unterordnet. Stein und Holz sind dominierend und bilden die Übersetzung der Natur- mit der Kulturlandschaft. 
Der Neubau, der anstelle eines alten Schuppens gebaut wurde und sich städtebaulich an die dörfliche Struktur anlehnt, schafft es Nachhaltigkeit und ein klares architektonisches Konzept möglichst kostengünstig und zeiteffizient miteinander zu vereinen. Das Gebäude besteht aus 20 Raummodulen, wobei ein Zimmer einem Modul entspricht, welche vorgefertigt auf der Baustelle montiert wurden. Die Hotelzimmer werden jeweils über Laubengänge betreten. Sie sind aus Birken,- Zirben- oder Eichenholz verfügen über einen offenen Nassbereich. Durch die verschiedenen Holzmaserungen und natürlichen Färbungen des Rohstoffes sind die Atmosphäre und die Haptik der Räumlichkeiten bei gleicher Möblierung verschieden.
Große Verglasungen erlauben Ausblicke in die Umgebung oder auf das zugehörige Bestandsgebäude des Gasthofes und erzeugen lichtdurchflutete Räume. Vertikale Lamellen schaffen Privatsphäre. Sie halten die Fassade und die Fensterfronten standortgemäß bodenständig.
Die Fassade ist traditionellerweise aus Lärchenholz und für die Module wurde Fichtenholz verwendet. Wand-, Boden- und Deckenelemente sind dabei aus Massivholzelementen gefertigt. Eine Schallentkoppelung konnte erreicht werden, indem die Module auf einer senkrecht und waagrecht geständerten Skelettkonstruktion gestapelt wurden. 
Das Credo bei der Planung und Ausführung war die Atmosphäre des Raums, der architektonische Entwurf und das Wissen über die Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit, die mit jedem Neubau mitschwingt. 
Der Tenor bei diesem Projekt war buchstäblich die Zusammenarbeit. 
Alle Beteiligten arbeiteten von Beginn an, an einem gemeinsamen Konzept. 
Viele Einzelheiten fanden endgültig sogar erst vor Ort eine Entscheidung, indem verschiedene Materialbeispiele bezüglich Optik und Haptik begutachtet, erforscht und mit verschiedenen Varianten verglichen wurden. 
Der gemeinsame Wille zur Optimierung, zusammengesetzt aus den Wünschen des Bauherrn, der planerischen und konstruktiven Umsetzung sowie der Fertigung durch das ausführende Handwerk, ließ ein stimmiges Gesamtbauwerk entstehen. 
So konnte die Qualität dieses Gebäudes durch die Summe der guten Details und durch gelungene Kommunikation erzeugt werden.

  • Entwurfsverfasser: Alois Juraschek // Guggenbichler + Wagenstaller Architekten und Ingenieure, Aschau im Chiemgau // Rosenheim
  • Tragwerksplanung: Seeberger Friedl und Partner, München
  • Holzbau: Schreiner Holzbau, Thalham
  • Link zum Wettbewerbsplakat: https://www.rosenheimkreis.de/images/bilder/holzbaupreis/2020/Plakate/29_Plakat.pdf
  • Fotografie: Einreicher