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  • Holz war schon ein wichtiges Baumaterial als man mit Worten wie „klimaneutral“ nichts anzufangen wusste: vielfach gestaltbar, nachwachsend, mit geringem Energieaufwand für das Bauen zu nutzen. Heute heißt verantwortungsvolles Bauen nicht nur, Bestand zu erhalten und mit Holz zu bauen, sondern auch, bestehende Holzbauten zu sanieren, umzunutzen, anzupassen.
    1905 am Ammersee für den traditionsreichen Augsburger Segelclub errichtet, ist die Schiffshütte bis heute ein für den Verein wichtiges Gebäude. Als nach Räumen für die Schulungen der Jungsegler gesucht wurde, und man einen Neubau ausgeschlossen hatte, kam die Schiffshütte ins Gespräch. Die ursprüngliche Substanz sollte nicht angetastet werden – daran haben sich die Architekten gehalten. Wohl aber durften die später erfolgten Umbauten revidiert werden – diese Chance haben die Architekten genutzt. Die ursprüngliche und unverändert gebliebene Tragkonstruktion wurde wieder sichtbar, Raum gewonnen, um ein „Haus im Haus“ Konzept umzusetzen. Teile der bisherigen Nutzung als Bootshaus und Lager geblieben sind, doch im Obergeschoss auf etwa der Hälfte der Grundfläche das neue Volumen mit einer schmalen Galerie zur Halle hin eingesetzt werden, ohne den Raumeindruck der Halle im Ganzen zu beeinträchtigen. Der neue Schulungsraum, der sich mit einer Faltwand in zwei Räume teilen lässt, zeichnet das Volumen des Bestandes nach; die Oberflächen des Raums und die dort verlaufenden Balken der alten Konstruktion sind mit Seekiefer bekleidet; als Bodenbelag wurde Gussasphalt gewählt.
  • Entwurfsverfasser: Büro Wagner, Breitbrunn am Ammersee
  • Tragwerksplanung: Karl Wagner, Breitbrunn am Ammersee
  • Holzbau: Gebrüder Meier, Affing
  • Link zum Wettbewerbsplakat: https://www.rosenheimkreis.de/images/bilder/holzbaupreis/2020/Plakate/02_Plakat.pdf
  • Fotografie: Florian Holzherr