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  • Das typische Siedlerhaus „An der Point 1“ wurde Ende der 1930-Jahre erbaut. Nach dem Krieg wurde hier Eis (nicht nur) für die Amerikaner produziert, die von Lagerlechfeld her zum Baden an den Ammersee kamen, und sich dort “Ice cream“ wünschten.
    In den 1970er Jahren stellte das Strandbad Forster die Eisproduktion hier ein. Das Haus wurde grob saniert und für rund 30 Jahre als Wohnhaus vermietet, bevor es 2008 von einem Architekturbüro bezogen wurde.
    Der Umbau war nötig geworden weil die erdgeschossige Fläche von nur 80 m2 mittlerweile zu klein geworden war für das kontinuierlich angewachsene Team rund um die beiden Architekten, die dort vor zehn Jahren mit zwei Mitarbeitern eingezogen waren. „Wir saßen hier wie die chinesischen Näherinnen. Es wurde viel zu eng, aber wir wollten den Ort nicht verlassen.“

    Wir entschieden uns, das Haus zu erhalten, auf die oberste Balkenlage ein Holzdeck aufzulegen, das dem Massivhaus eine weitere Ebene gibt, die auch über eine Außentreppe zu erreichen ist. Positiver Nebeneffekt der Aufstockung: Die räumliche Erweiterung erledigte die ohnehin anstehende Dachsanierung gleich mit.
    Wir planten eine schlichte Satteldachbauform, die sich konzeptionell in den örtlichen Kontext einfügt und besondere Bezüge zum Ammersee herstellt. Die unbehandelte Fichtenholz- Brettverschalung des Aufbaus und das mattgraue Zink-Blechdach nehmen den Charakter der Bootshütten am See auf. Für eine direkte Sichtachse zum See wurde der Holzaufbau auf dem Ursprungshaus um ein paar Grad gedreht: Der First ist nun exakt auf den Seeblick gerichtet.
  • Entwurfsverfasser: vonMeierMohr Architekten, Schondorf
  • Tragwerksplanung: Ingenieurplanung Bergmaier, Grafrath
  • Holzbau: Zimmerei C & H Schneider, Penzing
  • Link zum Wettbewerbsplakat: https://www.rosenheimkreis.de/images/bilder/holzbaupreis/2020/Plakate/86_Plakat.pdf
  • Fotografie: Rainer Viertelböck, York Dertinger